Freitag, 13. November 2009

Regatta im Musto Skiff


Es war Donnerstagmorgen und nach langer Zeit stand ich mal wieder auf dem Hamburger Flughafen. Aber nicht um zu einem 49er Event zu reisen, sondern um an der englischen Inland Championship in Grafham im Musto Skiff teilzunehmen.
Iver, ein in England lebender Freund stellte mir sein Zweitboot zur Verfügung und gab mir auf der Reise zum See noch detaillierte Anleitungen zu Handling, Manövern, Trimm und Startverhalten der Klasse.
Am ersten Tag war moderater Wind von etwa 12kn. Ich begann den Tag mit einem unfreiwilligen Bad, da sich ein Knoten in der Großschot geöffnet hatte. Problem behoben fiel auch schon der Startschuss. Der böige Wind machte mir das Leben an der Kreuz schwer. Vor allem die Großschotarbeit in Kombination mit einer Klemme war für mich ungewohnt. Dafür konnte ich downwind meine Erfahrung aus dem 49er ausspielen und kämpfte mich Stück für Stück nach vorne. Ich endete die Wettfahrt in der Mitte des 42 Boote starken Feldes. Die zweite Wettfahrt lief von Start an besser. Nun einigermaßen vertraut mit den Trimmeinrichtungen für die Kreuz konnte ich mich auch mal auf den taktischen Weg konzentrieren. Ich beendete die Wettfahrt im vorderen Mittelfeld. Im dritten Rennen fuhr ich einen Traumstart auf der rechten Seite. Ich konnte als erster kippen und kam oben unter den Top ten an. Diese Platzierung konnte ich drei Runden bis ins Ziel halten. Schon nach dieser Wettfahrt merkte ich, dass meine Kräfte langsam zu ende gingen. Die Vierte Wettfahrt bestätigte dies. Bei dem Versuch einem anderen Boot auszuweichen kenterte ich und fiel im Feld zurück. Bis ins Ziel schaffte ich es wieder auf eine Mittelfeldplatzierung vor zu fahren.

Am zweiten Tag hatte der Wind um 180° gedreht und war etwa 7kn stark.
Ich fuhr etwas früher raus, um einige Probeschläge zu machen. Es erwies sich als sinnvoll. Ich konnte an diesem Tag von Anfang an im Feld mitspielen, was sich auch in den Platzierungen zeigte. In zwei Wettfahrten konnte ich auch zeitweilig den amtierenden Weltmeister hinter mir halten. Am Ende gab es denke ich nur eine Glücklichere Person als mich, es war Iver. Er segelte an diesem Tag mit überragendem Bootsspeed die Platze 2,1,3 und war tagesbester.

Insgesamt wurde ich 13ter von 42 und war mir sicher, dass ich meinen Erfahrungsschatz mit dieser Regatta merkbar erweitert hatte. Bedanken möchte ich mich bei Iver, der mir sein zweites Boot zur Verfügung gestellt hatte und die Teilnahme ermöglichte.